Im Unstrut-Hainich-Kreis hilft das Projekt „Mobile Soziale Arbeit“ Wohnungslosigkeit zu vermeiden, schon bevor sie entsteht.
Jeder neunte Mensch in Thüringen ist armutsgefährdet! Niedriglöhne, Arbeitslosigkeit, Krankheit oder familiäre Konflikte können weitreichende Folgen nach sich ziehen. Für viele ist das existenzbedrohend. Um solche Notlagen aufzufangen, gibt es im Unstrut-Hainich Kreis das Projekt „Mobile Soziale Arbeit zur Vermeidung von Wohnungslosigkeit“.
Das Projekt schließt eine Lücke im Hilfesystem, indem es möglichst hilft, bevor die Menschen obdachlos werden. Der Schwerpunkt dieses Projekts des Diakonischen Werks Eichsfeld-Mühlhausen e.V. lautet „Notlagen strukturell begegnen“. Neben der begleitenden Wohnungssuche gehören zu den Aufgaben Unterstützung verschiedener Art, zum Beispiel bei Terminen und Antragsstellungen. Insgesamt hat das Projekt seit seinem Start im Oktober 2019 schon 529 Personen betreut. Aufgrund des kontinuierlichen Zulaufs an Klienten, hält Projektleiterin Silvana Grund eine personelle Aufstockung für wünschenswert.
Eine Ausweitung dieser Form der Unterstützung auch auf andere Landkreise könnte sinnvoll sein. Grund wünscht sich mehr Austausch zwischen den Ordnungsämtern der Städte und Gemeinden. Ein großes Problem liegt außerdem in zu wenig Wohnraum für Großfamilien. Das Projekt wird gefördert durch das Landesprogramm Solidarisches Zusammenleben des Thüringer Sozialministeriums, das den Kommunen mehr eigenständige Gestaltung der Familienpolitik ermöglichen soll.
Silvana Grund war auch zu Gast bei unserer Konferenz Nordthüringer Linker Kommunalpolitiker*innen mit dem Thema „Familienpolitik in Thüringen“. Ihren gesamten Vortrag, indem sie uns ihr Projekt und die Ergebnisse ihrer Arbeit ausführlich vorstellte könnt ihr euch in unserem Youtube-Kanal anschauen: