Wegen eines Formfehlers musste die Bürgermeisterwahl in Uhlstädt-Kirchhasel wiederholt werden. Um ein Haar wäre Frank Dietzel deshalb an der Altersgrenze gescheitert. In Thüringengestalter-Interview erklärt der 64-Jährige, wir er der Stadt eine LINKE Handschrift geben will.
Wie waren die ersten Tage in dem Amt?
Ich war ja schon zwei Jahre im Amt. Deshalb kenne ich die Gegebenheiten und die Abläufe. Ich muss mich nur wieder reinfuchsen. Alles, was in der Zwischenzeit passiert ist, Revue passieren lassen und mich informieren. Insgesamt läuft das alles ganz gut.
Wie kam es zur Kandidatur?
Die Motivation war, dass ich die Wahl am 12.07.2020 gewonnen hatte, aber durch einen Formfehler der Wahlleitung musste das Wahlergebnis annulliert werden. Ich habe dann erstmal beim Amtsgericht Widerspruch ein- gelegt gegen die erste Entscheidung, habe dann verloren. Den zweiten Widerspruch habe ich zurückgenommen, um nochmal kandidieren zu können. Ich werde im Januar 65 und hätte dann bei einer Entscheidung vom Oberverwaltungsgericht, die negativ ausgefallen wäre, nicht noch einmal kandidieren dürfen
Warum wurde die Wahl annulliert?
Weil zwischen erstem Wahlgang und der Stichwahl kein Sonderamtsblatt herausgegeben wurde, wo angekündigt wurde, zwischen wem und wann eine Stichwahl stattfindet. Das war ein Versäumnis.
Was sind jetzt deine wichtigsten Projekte für die Stadt?
Wichtig ist, dass wir uns zusammen- finden. Das Ergebnis vor zwei Jahren zeigt auch, dass die Gemeinde so ein bisschen gespalten ist. Dafür gibt es eigentlich keinen Grund. Dagegen will ich ankämpfen. Konkret stehen Straßenbau und Gemeindeentwicklungsplan ganz oben auf der Agenda.
Wie willst du der Stadtpolitik eine LINKE Handschrift geben?
Linker Einfluss in der Stadtpolitik heißt für mich, einen größeren Schwerpunkt auf die gesamtgesellschaftliche Situation zu legen. Die Zusammenarbeit mit Vereinen, Kindergärten, mit der Schule, mit den Kinderheimen, den Jugendclubs müssen wir erhalten und ausbauen. Dazu möchte ich Treffpunkte für verschiedene Menschen, wie das Freibad, erhalten und ausbauen.
Was liegt dir an Uhlstädt – Kirchhasel besonders am Herzen?
Dass wir den Charakter, den wir uns vorstellen, erhalten, also sanften Tourismus mit einer Entwicklung, die für alle verträglich ist. Ein maßvoller Ausbau der Gewerbegebiete, sowie der Neubaugebiete. Vor allem dürfen wir die innergemeindliche Entwicklung nicht vergessen. Wir haben viele kleine Dörfer, in denen vor allem ältere Menschen leben. Da müssen wir einen Weg finden, diese Dörfer zu erhalten und mit Leben zu füllen.
Was willst du nach deiner Amtszeit erreicht haben?
Manches werde ich abschließen können, aber in der Politik gibt es immer Dinge, die dauern länger. Beispiels- weise der Gemeindeentwicklungs- plan, aber auch den muss erst mal jemand auf den Weg bringen. Wir haben in den letzten Jahren sparen müssen, da wir in der vorläufigen Haushaltsführung waren. Wir sind aktuell gut aufgestellt und das möchte ich auch beibehalten, so dass wir nicht wieder in solche Zwangslagen kommen und an freiwilligen Leistungen sparen müssen. Das setzt den Vereinen Pistolen auf die Brust und das darf einfach nicht passieren! Vereine, gesellschaftliches Leben und Zusammenhalt: Das sind meine Schwerpunkte.
Und jetzt werde ich nach dem Erzählen Taten folgen lassen. Ich werde nach der Amtszeit, wenn ich gesund und munter bleibe, meine gesellschaftliche Arbeit nicht abbrechen und gesellschaftlich aktiv bleiben.
Das Interview wurde geführt von Dylan Rubisch