Zusammenfassung
Wie das Berliner Spardiktat der Ampel Thüringer Mehrgenerationenhäuser in ihrer Existenz bedroht.
Durch die Kürzungsorgie im Bundeshaushalt, die auch den Etat des Familienministeriums verkleinert, stehen die Mehrgenerationenhäusern vor enormen Problemen. Konkret wird die Förderung der einzelnen Häuser von 40.000 auf 38.000 Euro gesenkt.
Das klingt nicht dramatisch. Aber bereits die 40.000 Euro waren längst nicht mehr ausreichend. Schon seit einigen Jahren fordert das Bundesnetzwerk der Mehrgenerationshäuser eine höhere Fördersumme. Schließlich ist die Aufgabenfülle in den letzten Jahren weiter gestiegen: Corona, Geflüchtete, aber auch die Digitalisierung und eine zunehmende Vereinsamung fordern uns weiter heraus. „Die meisten Angebote werden nur noch ehrenamtlich angeboten. Es darf kaum etwas kosten, muss aber trotzdem einen niederschwelligen Zugang möglichen. Außerdem ist durch gestiegene Einkaufspreise und Energiekosten fast kein Budget für Sachkosten wie Kreativmaterial mehr“, klagt Cornelia Möbius vom Mehrgenerationenhaus in Stadtroda.
Die Kürzung bedeutet auch eine Abkehr von der politischen Zielstellung der Bundesregierung, die sie sich mit Aufnahme in das Fachprogramm „Förderung gleichwertiger Lebensverhältnisse“ gesetzt hat. Gerade kleine Häuser können 2.000 Euro weniger nicht kompensieren. „Für uns bedeutet die Kürzung, dass wir gezwungen wären, die Preise für die Angebote zu erhöhen. Damit würden aber gleichzeitig Zielgruppen, die wir unbedingt erreichen wollen, ausgeschlossen werden. Oder Angebote müssen ganz gestrichen werden. Unser Haus trifft die Einsparung vor allem im Offenen Treff: denn die Mittel für die Aufwandsentschädigung der Ehrenamtlichen entfallen. Zum jetzigen Zeitpunkt wissen wir noch nicht, wie wir dies kompensieren werden“, so die düstere Zukunftsprognose von Cornelia Möbius.