Die Sozialexpertin Karola Stange (DIE LINKE) sieht bei den Preisexplosionen auch die Kommunen in der Pflicht. Die Armutsquote in Thüringen ist bereits letztes Jahr auf fast 19 Prozent gestiegen. Deshalb braucht es vor Ort runde Tische gegen Strom- und Gassperren.
Die Preise für Strom, Gas und Lebensmittel explodieren. Jetzt sind auch die Kommunen in der Pflicht. Die kommunalen Verwaltungen müssen ihren Beitrag leisten, damit niemand in Existenznöte kommt. Dazu nennt die Erfurter Stadträtin Karola Stange (DIE LINKE, MdL), Handlungsoptionen:
„Monatelanges Warten auf Bewilligung von Geldern ist in der aktuellen Situation fatal. Es gilt zu verhindern, dass Menschen wegen extremer Energiekosten unverschuldet in Not graten. Deshalb braucht es eine schnelle und unbürokratische Bearbeitung von Anträgen für Sozialleistungen wie beispielsweise für das Wohngeld.“
Zusätzlich fordert Stange kommunale runde Tische, die alle notwendigen Akteur*innen mit einbeziehen. So könne umgehend über die neuesten Entwicklungen informiert und not- wendige Maßnahmen besser ergriffen werden. Plattformen wie runde Tische sollten sich insbesondere mit der Frage auseinandersetzten, wie vor Ort Strom- und Gassperren vermieden werden können.
Gerade in Thüringen werden viele Menschen an ihre finanzielle Belastungsgrenze stoßen: Laut Paritätischen Armutsbericht (2022) lag die Armutsquote in Thüringen im Jahr 2021 bereits bei traurigen 18,9 Prozent. Damit zählt fast jede*r Fünfte im Freistaat als arm. Die Kostenexplosionen treffen immer mehr aber auch die Mittelschicht – noch mehr Arbeit für die Kommunen.
Karola Stange fordert deshalb: „In Sondersitzungen der Kommunalräte soll ein Austausch über Handlungsmaßnahmen ermöglicht werden. Hier gilt es sich auch mit der Frage auseinanderzusetzen, inwieweit Kommunen Gelder bereitstellen können, um soziale Vereine und Ver- bände zu unterstützen.“