Rückblick:6. Kommunalpolitischer Brückenschlag
- 30 Menschen tauschen sich aus
- Austausch zwischen kommunalpolitischen Aktiven aus Hessen und Thüringen
6. Komunalplitischer Brückenschlag Hessen / Thüringen
Kein Bock auf Politik? Wie der Generationenwechsel in der Kommunalpolitik gelingen kann. Unter diesem Motto fand der „VI. Kommunalpolitischen Brückenschlag” Ende Mai in Erfurt statt. Um bei den Teilnehmenden eine gemeinsame Grundlage zu schaffen, wurde anfangs erörtert, wie sich diese diffuse Gruppe „Junge Menschen” zusammensetzt und wo ihre Interessen liegen.
Vorweg: den oder die jungen Menschen gibt es nicht.
Im Gegenteil, es findet eine immer stärker werdende Differenzierung und Individualisierung statt. Das Bild von der einheitlichen Jugend gibt es real nicht. Neue Gruppen und Milieus entstehen und auch diese befinden sich in einem permanenten Wandel. An dem einen Extrempol befinden sich die aufstiegsorientierten individualistischen „Großstadthipster”, auf der anderen Seite das abgehängte Prekariat. Erahnen lässt sich, dass die Ansprüche dieser Gruppen nicht vollends übereinstimmend sind.
Es zeigt sich jedoch, je differenzierter sich das Bild von jungen Menschen gestaltet, desto einheitlicher zeigen sich Problemstrukturen, welche sich in der Kommunalpolitik offenbaren. Dass junge Menschen „nicht ernst genommen werden” oder „nur die lästigen Arbeiten, Aufgaben und Themen” bekommen. Dazu kommt, dass eine fünfjährige Mandatsdauer, mit dem Zustand einer ungewissen Arbeitszukunft und nicht vollendeter Lebensplanung in Widersprüchen steht. Auch die Realpolitik scheint manche idealisierte Blase zum Platzen zu bringen.
Das hört sich alles erst einmal nicht so gut an. Aber es gibt durchaus Lichtblicke und Gründe, warum sich junge Menschen gerne in die Kommunalpolitik einbringen. Zum Beispiel, wenn die Möglichkeit besteht, für die eigenen Interessen und Überzeugungen zu streiten, mit Gleichgesinnten für ein höheres Ziel zu streben oder in der Gemeinde oder Stadt etwas zu bewegen und voranbringen zu können. Dies muss allerdings ermöglicht werden und dafür bedarf es einen Willen, junge Menschen zu unterstützen und im Zweifel auch auf die ein oder andere althergebrachte Struktur oder Tradition zu verzichten, auch wenn es nicht immer leicht fällt.
Danke an Kommunalpolitische Forum Thüringen, die Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen, Max Lill und allen Beteiligten für die Ausrichtung und Durchführung dieser gelungenen Veranstaltung.
Georg Buder