Zusammenfassung
Das Kommunalpoltische Forum Thüringen e.V/Die Thüringengestalter gedenken Anke Hofmann-Domke, Kommunalpolitiker*in, Genoss*in und Mitglied „der ersten Stunde“ unseres Bildungsvereins.
Mit dem Tod von Anke Hofmann-Domke am 14.11.25 betrauern die Thüringengestalter*innen nicht nur den Verlust einer stark kommunalpolitisch engagierten Madatsträger*in, sondern auch den einer treuen Begleiterin unseres Vereins.
So hat Anke die Thüringengestalter seit ihrem Eintritt 1992 nicht nur als Mitglied der ersten Stunde mitgeprägt, sondern ihn auch als Geschäftsführerin von 2001 bis 2011 aktiv mitgestaltet. Sie stand mit ihrer Kommunalpolitischen Expertise den Mitgliedern immer mit einem offenen Ohr und gutem Rat zur Verfügung. Mit ihrem Wissen als Kreisrätin und Stadträtin hat sie erfolgreich die kommunalpolitische Bildung unseres Vereins weiterentwickelt und einen wichtigen Beitrag geleistet, um Mandatsträger*innen und Interessierte zu befähigen ihr Amt in der kommunalen Selbstverwaltung auszuüben.
Auch als Anke 2019 zur Sozialdezernentin der Stadt Erfurt gewählt wurde blieb sie weiterhin eine wichtige Partnerin unserer Bildungsarbeit. Sie hat immer gern ihre Erfahrungen als Sozialbürgermeisterin an unsere Mitglieder weitergegeben und Anregungen aus anderen Regionen für sich mitgenommen.
So zum Beispiel vor 2 Jahren als Anke im Frühjahr 2023 an unserer kommunalpolitischen Exkursion nach Berlin Treptow/Köpenick teilnahm. Auch wegen ihr war diese ein erkenntnisreicher und anregender Austausch über „Sozialpolitische Maßnahmen für ein gutes Leben“ zwischen Thüringer Kommunalpolitiker*innen und der linken Fraktion Treptow/Köpenick sowie der stellvertretenden Bezirksbürgermeisterin Carolin Weingart. Aber nicht nur dort, sondern auch noch letztes Jahr vor den Kommunalwahlen hat Anke ihr Wissen über kommunale Sozialpolitik an die neuen Kandidat*innen für die Kommunalen Räte, mit ihrer ganz eigenen Art Menschen für Kommunalpolitik zu begeistern, weitergegeben.
Wir Thüringengestalter werden in Angedenken an Anke noch lange einen Stuhl in unseren Reihen für sie freihalten. Wir möchten mit den nachfolgenden persönlichen Gedenkworten von Frank Kuschel, Gründungsmitglied des Bildungsvereins und langjähriger Weggefährte Ankes, ihrer Familie und ihren Angehörigen unser tiefstes Beileid und Mitgefühl über den Verlust aussprechen:
„Der Augenblick ist immer der Falsche. Nach langer schwerer Krankheit und körperlichen Leiden, aber eben viel zu früh, musste Anke aus dem Leben scheiden.
Ich kenne Anke seit unseren Kindertagen. Wir waren gemeinsam im Kindergarten, auf dem Spielplatz und in der Schule in Langewiesen. Beruflich gingen wir dann unterschiedliche Wege, politisch waren wir immer verbunden.Ein Kämpferherz hat aufgehört zu schlagen. Und Kampf war ihr Lebensmotto, schon in der DDR als Jugendfunktionärin und nach 1990 erst recht. Nach den politischen Umbrüchen musste Anke sich auch beruflich völlig neu orientieren. Dies war herausfordernd, geprägt von Erfolgen aber auch durch Scheitern. Und trotzdem blieb sie politisch aktiv, uneigennützig, immer für andere aktiv.
Politik prägte das Leben von Anke. Sie hatte nie den Ehrgeiz ganz vorn zu stehen. Ihre Sache war eher das Agieren im Hintergrund, immer sachbezogen und zielorientiert. Anke hat kaum mal polarisiert, war aber immer politisch klar und berechenbar. Sie konnte zuhören und ausgleichen. Sie war Kreistagsmitglied, Stadträtin, Geschäftsführerin des Kommunalpolitischen Forums, Landesgeschäftsführerin der Partei Die Linke und seit 2019 Bürgermeisterin und Sozialdezernentin in Erfurt. Ehrenamtlich hat sie u.a. in einem Sozialverein und in einer Sozialvereinigung in verantwortlicher Funktion gewirkt.
Noch im Februar 2025 wurde sie in Abwesenheit mit deutlicher Mehrheit und parteienübergreifend im Erfurter Stadtrat als Beigeordnete im Amt bestätigt. Da war Anke schon erkrankt. Per Video stellte sie sich dem Stadtrat Erfurt vor und versprühte Optimismus. Sie werden bald wieder ihre Amtsgeschäfte im Erfurter Rathaus wahrnehmen können. Viele waren hoffungsvoll, ich persönlich auch. Die Krankheit hat diese Pläne zunichte gemacht. Anke war immer sozial und sozialistisch, nicht nur im Denken, sondern auch im täglichen Handeln. Sie stritt für soziale Gerechtigkeit und half immer, wo es auch nur ansatzweise möglich war. Der demokratische Sozialismus war für sie immer Vision und Ziel.
Anke wird fehlen. Ihr Wirken bleibt Maßstab. Ihr Name ist in ihrer Heimatstadt, im Ilm-Kreis, in Erfurt und in Thüringen eine Marke. Die Linke war ihre politische Heimat. Anerkennung hat sie sich weit darüber hinaus erworben. Nicht alles ist ersetz- und austauschbar. Für Anke trifft das zu. Ihr Wirken wird aber Maßstab und Orientierung bleiben.
In tiefer Trauer Frank Kuschel“

