Wege sind lang und steinig, besonders in der Politik. Das ist eine der ersten Sachen, die man lernt, wenn man ein Jugendparlament gründen möchte. Die Jugendbeteiligung im Saale-Orla-Kreis hat dies in einem langen Verfahren selbst erfahren. Knapp anderthalb Jahre hat es gedauert, uns durch unsere eigene Satzung zu legitimieren.
Die war uns besonders wichtig, denn man sollte nicht über uns, sondern mit uns sprechen. So sollte mit jeder Bevölkerungsschicht umgegangen werden, bevor man Entscheidungen trifft, die sie beeinflussen. Teilweise bedeutet das – wie auch in unserem Fall – durchaus auf Widerstand zu stoßen, da einige Feinheiten keinen Raum für Kompromisse lassen. Für alle Parteien im politischen Spektrum birgt Dialog meiner Meinung nach große Chancen und vor allem linke Parteien können solche For- mate nutzen, um junge Mitglieder zu gewinnen. Stand 31.12.2019 betrug das Durchschnittsalter der Partei DIE LINKE 55 Jahre auf der Bundes- ebene.
Doch nicht nur für Parteien, sondern auch für Jugendparlamente gilt die Frage: Wie erreichen wir junge und engagierte Mitglieder? Für uns im Saale-Orla-Kreis gehört unter anderem die aktive Veranstaltungsplanung und auch Hilfe vor Ort dazu. Zusammen mit mehreren Parteien, allen voran dem Kreisverband der LINKEN im, engagieren wir uns zum Beispiel für Geflüchtete des Ukrainekrieges, um ein gutes An- kommen in Deutschland zu verein- fachen.
Besonders diese Krise zeigt uns, dass die Jugend, die aus unterschiedlichen politischen Strömungen kommt, hier gemeinsam ein Ziel vor Augen hat: den Schwächsten der Gesellschaft zu helfen. Ein anderes funktionierendes Mittel sind Memes, wie der Erfolg einiger Instagram-Accounts zeigt. Die humoristischen Grafiken eignen sich gut, um junge Menschen über aktuelles Geschehen und Vorgehen aufzuklären und fast allen Altersgruppen den Anlass zu Diskussionen zu bieten.
von Anastasia Rahaus