Statt Schulen zu schließen, braucht es eine fortschreitende Digitalisierung, Investitionen in moderne Lernmodelle und eine Zusammenlegung von schulinternen Klassen.
Die politische Lage im Altenburger Land spitzt sich zu. Schon lange hängt im Kreistag der Haussegen schief, nun auch im Bildungsausschuss. Die neun Grund- und sechs Regelschulen stehen vor der Schließung oder dem Zusammenschluss, wenn das neue Thüringer Schulgesetz bewilligt wird. Die betroffenen Schulen decken auch die etwas abgelegeneren Dörfer im Altenburger Land ab. So werden vierzig bis sechzig Minuten Schulweg bis
nach Altenburg erspart. Wir können nicht zulassen, dass Eltern durch politische Missverständnisse und Fehlentscheidungen im Stich gelassen werden. Es kann nicht im Sinne des Thüringer Landtags sein, dass Eltern,
Schüler:innen und Lehrer:innen unter so einer Entscheidungen leiden müssen, denn das ist keine faire Sicherung von Bildung. Außerdem stellt die geplante Zweizügigkeit in allen Grund- und Realschulen nicht nur das komplette Konzept auf den Kopf, sondern stellt auch alle Schüler:innen und Lehrer:innen vor massive Herausforderungen. Schüler:innen mit Lern- und Konzentrationsschwierigkeiten, könnten durch die Zusammenlegung von Klassen beeinträchtigt werden, sie müssen sich immer wieder an neue Lehrkräfte gewöhnen und Barrieren überwinden. Schulwechsel und längere Fahrtwege kämen auf alle Betroffenen zu. Viele Lehrkräfte werden
nicht vor kurzfristigen Aushilfsstunden verschont, ebenso ist eine psychische Ausnahmebelastung vorprogrammiert. Statt Schulen zu schließen, brauchen wir eine fortschreitende Digitalisierung, Investitionen in moderne Lernmodelle und eine Zusammenlegung von schulinternen Klassen. Kinder und Jugendliche wurden in den letzten Jahren hängengelassen, es ist Zeit für Gerechtigkeit
Josephine Gottschling